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Kulturpalast Dresden

Die Baugeschichte des Dresdner Kulturpalastes umfasst viele interessante Kapitel. Als „Haus der sozialistischen Kultur“ in einem Architektenwettbewerb 1959 erstmals ausgelobt, unterlag der Planungsprozess zahlreichen ideologischen, politischen und ökonomischen Einflüssen. Bereits damals waren eine Bibliothek und das Kabarett „Die Herkuleskeule“ im Kulturpalast vorgesehen, wurden im Planungsverlauf jedoch aus Kostengründen nicht realisiert.

Der Entwurf eines Kollektivs um den Architekten Leopold Wiel bildete schließlich die Grundlage der Ausführung. Nach langen Diskussionen bis in die damalige Staats- und Parteiführung ging die Projektierung 1962 an ein Dresdner Planungskombinat über. Chefarchitekt wurde Wolfgang Hänsch. Im Februar 1967 erfolgte die Grundsteinlegung, im Oktober 1969 dann die feierliche Einweihung.

Der Dresdner Kulturpalast war zum Zeitpunkt seiner Eröffnung in vielfacher Hinsicht bemerkenswert. Ein für viele Zwecke nutzbares Kulturhaus in dieser Dimension war in der damaligen DDR bis dahin noch nicht realisiert worden. Die Architektur widersetzte sich zudem der politischen Doktrin eines weithin sichtbaren Hochhauses im Stil des sozialistischen Klassizismus und integrierte vielmehr Prinzipien und Elemente der internationalen Moderne. Die 1945 zerstörte Dresdner Innenstadt erhielt einen markanten Kulturbau, der als sichtbares Zeugnis des Wiederaufbaus rasch Anklang bei Künstlern und Publikum fand.

Der große Festsaal war zur Eröffnung 1969 eine Sensation: der zu diesem Zeitpunkt größte Veranstaltungsraum in der damaligen DDR faszinierte in seinen Dimensionen und technischen Möglichkeiten. Bis zu 2.415 Menschen fanden in ihm Platz.

Mit Beschluss vom 10. Januar 2013 hat der Stadtrat die veranschlagten 81,5 Millionen Euro Baukosten für das Kulturpalast-Projekt in der Haushaltssatzung 2013/14 verankert. Weitere 6 Millionen Euro stehen für spezifische Ausstattungen (unter anderem Ton- und Medientechnik, Möblierungen, Werbeanlagen) bereit. Gleichwohl blieb der Kulturpalast bis zu seiner Schließung 2012 einer der wichtigsten Dresdner Veranstaltungsorte und ist dies nach seiner Wiedereröffnung im April 2017 auch immer noch.